Bullenstraße (Hannover)

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Im Bereich der während der Luftangriffe auf Hannover während des Zweiten Weltkrieges niedergebrannten mittelalterlichen Fachwerkhäuser am nördlichen Ende des späteren Köbelinger Marktes fand sich zwischen der Markthalle und der Röselerstraße die Schulstraße Hannovers;
Ansichtskarte um 1940 nach älterem Foto von Edmund Lill vom Turm der Aegidienkirche, Martin Groot Postkarten-Großvertrieb und Verlag, Hamburg

Die Bullenstraße in Hannover war eine zur Zeit des Kurfürstentums Hannover im Jahr 1750 erstmals so benannte Straße. Die später aufgehobene Straße[1] verlief südlich[2] oder südöstlich der heutigen Markthalle[3] von der Köbelinger Straße bis zur Marktstraße.[4]

Ihren Namen verdankte die Straße einem „Dr. Bullen“,[5] der dort gewohnt hatte. An der Bullenstraße[5] Ecke Köbelinger Straße[3] lag eine Zuckersiederei, die von mehreren im Jahr 1753 vereinigten brauberechtigten Bürgern der Altstadt betrieben wurde.[5] Ziel der Vereinigung war es, dem Niedergang des Brauwesen entgegenzuwirken, indem das Brauen durch Einzelne in ihren jeweiligen Bürgerhäusern durch ein Gemeinschaftsbrauen in speziell dazu hergerichteten Brauhäusern abgelöst wurde.[2] Hierzu wurde im Folgejahr 1754 die Zuckersiederei an der Bullenstraße zum Sozietätsbrauhaus umgebaut,[5] die von der „Brau-Sozietäts-Administration“ verwaltet wurde.[2]

1802 wurde das „Societätsbrauhaus“ zur ersten Stadttöchterschule Hannovers umgebaut[5], um die Bildungschancen für Frauen zu verbreiten.[3] In der Folge wurde zur Zeit des Königreichs Hannover die Bullenstraße im Jahr 1822 zunächst in Schulstraße und 1909 amtlich in Altstädter Schulstraße umbenannt.[1]

In der Nachkriegszeit wurde die Altstädter Schulstraße im Jahr 1957 aufgehoben.[1]

Im 16. Jahrhundert unterrichtete ein Lehrer „Dr. Bulle“ vor 1585 den aus dem hannoverschen Patriziergeschlechtes von Limburg stammenden späteren fürstlichen Kloster- und Amtssekretär Franz von Limburg.[6]

Commons: Schulstraße (Hannover) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Helmut Zimmermann: Altstädter Schulstraße sowie Schulstraße, in: Hannoversche Geschichtsblätter, Neue Folge Bd. 48 (1994), S. 356, 373
  2. a b c Carl-Hans Hauptmeyer: 1753, in: Hannover Chronik, S. 93
  3. a b c Carl-Hans Hauptmeyer: Bildungswesen, in Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein: Geschichte der Stadt Hannover, Bd. 1: Von den Anfängen bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts, Hannover: Schlütersche Verlagsanstalt und Druckerei, 1994, ISBN 3-87706-351-9, S. 197–200; hier: S. 199; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  4. Sachen, so verlohren, in: Hannoverische Anzeigen von allerhand Sachen, deren Bekantmachung dem gemeinen Wesen nöthig und nützlich, Ausgabe vom 26. Februar 1753; Digitalisat aus dem Sammelband, Hannover: Heinrich Ernst Christoph Schlüter, 1755
  5. a b c d e R. Hartmann: Bullenstraße (jetzt Schulstraße), in ders.: Geschichte der Residenzstadt Hannover von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart, überarbeiteter Nachdruck der Originalausgabe von 1880, UNICUM Verlag, 2013, ISBN 978-3-8457-0308-4, S. 263; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  6. Karl Friedrich Leonhardt: Geschichte der Familie von Limburg-Hetlingen, in: Hannoversche Geschichtsblätter, 30. Jahrgang, Heft 1, Hannover: Verlag von Theodor Schulzes Buchhandlung, 1927, S. 67–126; hier: S. 99; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche

Koordinaten: 52° 22′ 13,2″ N, 9° 44′ 12,3″ O